2. Liga West: ASV überwintert als Tabellenzweiter

Am Wochenende 26./27. November wurden in der 2. Bundesliga die 3. und 4. Runde gespielt. Für den Aachener SV und Reispartner SG Porz standen die Begegnungen mit Gastgeber SC Siegburg und der SG Solingen 2 auf dem Programm. Mit zwei knappen 4,5:3,5-Siegen punkteten wir maximal effizient und können nun mit Zuversicht den Rest der Saison entgegensehen. Hinter dem sehr starken und bisher souverän auftretenenden Tabellenführer SC Heimbach-Weis-Neuwied sind wir nun mit 6:2 Punkten "best of the rest" und überwintern als Tabellenzweiter.

In unser Match gegen Siegburg gingen wir als leichter Außenseiter (Elo Durchschnitt Aachen 2342, Siegburg 2409 Punkte)

Die Begegnung am Spitzenbrett ging nach ruhigem Verlauf remis aus, alle anderen Partien liefen auf die Zeitkontrolle zu, zu der dann in schneller Folge fünf weitere Partien ihr Ende fanden: am 2. Brett brachte uns Thomas etwas unverhofft in Führung, als er GM Baklan, sonst die Zuverlässigkeit in Person, bei einem taktischen Versehen erwischte.

Bauer mehr, aber mit geschwächter Königsstellung gegen das Läuferpaar: schwer zu spielen für Weiß.

Dafür musste am 8. Brett der Berichterstatter die Segel streichen, was sich allerdings nach misslungener Eröffnung schon lange abgezeichnet hatte. Felix hatte starken Königsangriff und nachdem er dessen letzte Verteidiger aus dem Weg geräumt hatte, gab sein Gegner auf. Siegburger Kiebitze berichteten am nächsten Tag, dass die Aufgabe verfrüht war und dass in der Schlußstellung ein Remis durch Turmopfer und Dauerschach möglich war, aber in Zeitnot hatte wohl niemand diese Möglichkeit auf der Rechnung. Hans-Hubert konnte in einem Endspiel mit einem Minusbauern, Türmen und ungleichen Läufern den Ausgleich für Siegburg nicht verhindern, wobei der Eindruck blieb, dass das Ergebnis nicht zwingend war.

Ein seltener Anblick: unser Mannschaftsführer mit Jacke. Es war aber auch kalt in Siegburg.

Thibaut hatte nur einen symbolischen Vorteil in einem Doppelturmendspiel, welches denn auch remis gegeben wurde. Oscar hatte lange Zeit eine sehr gedrückte und passive Stellung. Aber als sein Gegner anfing Figuren zu tauschen, um ein scheinbar vielversprechendes Endspiel anzustreben, gelang es Oscar, durch ein Bauernopfer eine uneinnehmbare Festung zu errichten. Das Ergebnis hing nun also von der einzigen Partie ab, die nach der Zeitkontrolle noch lief. In dieser hatte Nikos eine Gewinnstellung erreicht. Im Gegensatz zu vielen anderen Partien in den letzten Monaten, war dieses Wochenende eine starke Chancenverwertung festzustellen. Durch präzises Spiel mit einigen netten taktischen Wendungen wurde der schwarze König schließlich mitten auf dem Brett mattgesetzt.

Die Partie ist entschieden, das Ende ist nah. Es folgte noch 1...Tg4 2.Sc7+ Kd7 3.Th7+ Kc6 4.Sd5 Txe4 5.c4 Kc5 6.Kc3 1:0.

Das Match am Sonntag gegen Soligen 2 war von der Papierform her völlig ausgeglichen (Elo Durchschnitt ASV 2347, Solingen 2338 Punkte). Auch die Solinger brachten vom Vortag das gute Gefühl eines 5:3-Sieges gegen favorisierte Porzer mit.

Die zwei Partien an den Brettern 7 und 5 endeten relativ schnell remis, aber an Brett 2 ging Solingen in Führung. Den Ausgleich schaffte der Vereinsvorsitzende an Brett 8 nachdem sein Gegner unvorsichtig einen Bauern am Königsflüge nahm und dadurch alle Linien gegen seinen eigenen König öffnete.

Thibaut kombinierte sich durch und sorgte für die Führung, nachdem es ihm gelungen war, Dame, beide Springer und einen Läufer unmittelbar vor der weißen Rochadestellung zu versammeln.

Noch ist vom Angriff nichts zu sehen, aber Thibaut plant schon was...

Tom einigte sich danach in einem Springerendspiel mit dem Vorsitzenden des Schachbundesliga e.V. auf remis. An Brett 1 zeichnete sich zu dem Zeitpunkt ab, dass Christian ein Schwerfigurenendspiel mit Minusbauern verlieren würde. Er hatte im Mittelspiel vielversprechende Kompensation gehabt, diese aber nicht festhalten können. Nach längerem Kampf stand es also 3,5:3,5 und alles hing an der Partie von Felix. Dieser hatte im Mittelspiel schon klar auf Gewinn gestanden, aber vor der Zeitkontrolle noch mal richtig Luft in die Partie gelassen und eine Stellung zugelassen, in der sein Gegner vier Bauern für einen Läufer hatte - allerdings bei unsicherer Königsstellung. In dieser Situation zeigte sich Felix, von seinem früheren Fehler unbeeindruckt, wieder voll auf der Höhe und fand einen schönen Gewinn:

Bild 3: Mann des Wochenendes: zwei Siege.

Weiter geht es für uns am 4./5. Februar gegen die hessische Reisegemeinschaft aus dem Schachclub Oberursel und den Schachfreunden Neuberg. Gastgeber ist dann die SG Porz. Alle Bilder wurden wieder von Ralf Rache aufgenommen, der uns auch zu diesem Auswärtsspiel wieder als Fan begleitete.