Mit Losglück, Spielglück und Berliner Wertung!
Auf die Gefahr hin, dass das Phrasenschwein platzt, aber: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Und der Aachener SV steht im NRW-Pokal-Finale.
Am heutigen Samstag fuhr unsere Pokalmannschaft in Normalbesetzung, das heißt ohne Verstärkung aus der Bundesliga, zum Pokalhalbfinale nach Essen. Aufstellung: Philipp Lamby, Mario Meyer, Viktor Weinkauf, Tushar Wable.
Der Tag begann ideal, denn die Auslosung vor der Runde bescherte uns die Schachfreunde Lieme zum Gegner, während die Favoriten aus Solingen und Katernberg parallel quasi zu einem vorgezogenen Finale gebeten wurden. Im Durchschnitt der vier Bretter war unser Gegner nur 217,5 DWZ-Punkte stärker eingeschätzt als wir -- gefühlt also wie bei einem Bundesligaspiel.
Zum Losglück kam das Spielglück. Mario, der seit der Eröffnung passiv und mit schlecht koordinierten Figuren dagestanden hatte, erhob sich auf einmal als Sieger von Brett. Sein Gegner war wohl unvorsichtig geworden. Das war aber noch keine Entscheidung, denn ich selbst war dabei in ein verlustträchtiges Turmendspiel zu schlittern, während Tushar an 4 schon seit längerem ein Springerendspiel mit Minusbauern nur noch in die Länge zog, dies allerdings mit großer Hartnäckigkeit. Nur Viktor hatte ein klares Remis auf dem Brett.
Wie schon in der Zwischenrunde verweigerten sich die Partien einer logischen Beendigung: mein Gegner vergaß einen prophylaktischen Zug und erlaubte eine Abwicklung, bei der alle Bauern vom Brett verschwanden. Und Tushars Gegner ließ sich den Mehrbauern wieder klauen. Und da war es dann auch egal, dass sich Viktor beim unnötigen Versuch, das Remis kombinatorisch zu erzwingen, die Position ruiniert hatte. Denn, und damit zurück zum Thema der Pokalgesetze, nach Berliner Wertung waren wir vorn.
Und somit stehen wir nun am Sonntag mehr oder weniger aus Versehen im Pokalfinale. Gegner dort sind die Schachfreunde Katernberg.