Manchmal braucht es das Glück des Tüchtigen

Das hätten wir uns vor der Saison nicht träumen lassen: Statt gegen den Abstieg zu kämpfen, geht nun ein anderes Gespenst an der Reumonstraße um: das Aufstiegs-"Gespenst". Aber zunächst einmal zurück zum vorletzten Sonntag in Lendersdorf:

Wir traten in der Verbandsliga West auswärts gegen den Mitkonkurrenten SV Lendersdorf 1 an. Wie in fast jedem Spiel fehlte uns mindestens ein Spieler und wir mussten nach Ersatz suchen. Zum zweiten Mal half uns erfreulicherweise Nils aus.
Die Partien begannen mit 14 Spielern, da ein Aachener und ein Lendersdorfer um 11 Uhr noch nicht am Brett saßen. Unser Spieler traf kurz darauf ein, der Dürener aber nicht. Damit stand es schnell 1:0 für uns. Dennoch hätte Spiros sicherlich gerne gespielt. Da der Sieg aber kampflos war, würde uns also erneut ein 4:4 zum Sieg reichen. Leider musste Almir kurz danach aufgeben, da er eine Taktik des Gegners übersah und so in entscheidenden Materialnachteil geraten wäre. Das soll Almirs tolle Saison an den vordersten Brettern aber absolut nicht schmälern.

Nach ca. 3 Stunden stand es plötzlich 3:3. Was war passiert? Da der Berichterstatter in seine Partie vertieft war, bekam er von den Geschehnissen nur bedingt etwas mit. Zunächst konnten Anton an Brett 1 und Peter an 4 ihre Partien überlegen gewinnen. Leider verlor Nils an Brett 8 kurz danach eine Figur und damit die Partie. Auch André musste an Brett 6 seine erste Niederlage einstecken: In einer geschlossenen Stellung öffnete sein Gegner am Damenflügel die b-Linie und besetzte diese mit seinen Türmen. André nutzte das mit einem Angriff auf die Rochadestellung des Gegners auf den etwas verwaisten Königsflügel. Er schaffte sich dort ein Übergewicht, das vielversprechend aussah. Aber dann übersah er eine defensive Ressource seines Gegners. Es tauschten sich forciert einige Figuren ab, so dass dem Angriff die Wucht verloren ging und damit seine Schwäche am Damenflügel zum Tragen kam. Der rückständige d-Bauer ging verloren und damit dann die Partie.

Nun liefen noch die Partien von Tushar und Adrian an den Brettern 5 und 7. Bei Adrian blieben aus dem Mittelspiel noch die Damen und Bauern an beiden Flügeln übrig. Adrians Gegner hatte die schwächere Bauernstruktur, konnte aber alle Schwächen von einem zentralen Feld mit seiner Dame decken. Außerdem stand Adrians König etwas entblößt. Er sah keinen Weg mehr, seine Stellung zu verbessern ohne in ein Dauerschach zu laufen, so dass er Remis bot. Der Gegner nahm das Angebot gerne an.

Nun spielte nur noch Tushar. Ein Remis würde das 4:4 und damit den Sieg sichern. Es entstand ein Endspiel Springer gegen Läufer und Bauern auf beiden Flügeln. Da Tushar die Bauern am Damenflügel auf die Farbe des gegnerischen Läufers gestellt hat, waren die weißen Felder schwach. Dem Gegner gelang es durch Lavieren den König auf diesen schwachen Feldern einsickern zu lassen. Die Stellung war objektiv wahrscheinlich bei exaktem Spiel des Gegners verloren, aber Tushar verteidigte sich in extremer Zeitnot sehr geschickt. Er griff die gegnerischen Bauern mit dem Springer von hinten an. Er schaffte damit auch einen Freibauern, den der Gegner ebenfalls in Schach halten musste. Durch gute zentrale Stützpunkte hielt der Springer damit alles zusammen. Damit war es hinten heraus dann totremis und nach der Zeitkontrolle bot der Gegner dann auch entnervt eine Punkteteilung an. Damit war auch dieser Kampf zu unseren Gunsten entschieden und Tushar der Held des Spiels. Es ist nur eine kleine aber lustige Randnotiz, dass wir gleichzeitig zu unserer Zweiten in der Fremde mit 15:16 (4:4) siegen konnten.

Wir stehen nun mit 5 Siegen und einem Remis an der Spitze der SVM Verbandsliga West. Da PTSV überraschend auch gegen den Brühler SK verlor, den wir noch deutlich besiegen konnten, haben wir nun sogar 3 Punkte Vorsprung vor dem Zweiten. Es gibt für beide nur noch zwei Spiele. Das erste gegeneinander am 29.3. im Jakobushaus. Aber auch Brand und Eilendorf können noch eine Rolle spielen. Gegen Brand haben wir den direkten Vergleich gewonnen und gegen Eilendorf spielen wir noch selbst. Eines ist aber klar: Der Abstieg ist damit auch rechnerisch verhindert. Aber nun wollen wir mehr! Das angepasste Saisonziel lautet nun: Aufstieg in die Regionalliga.