2. Bundesliga West: SV Oberursel – ASV 1,5:6,5

Bereits am Samstag Abend machte sich unsere erste Mannschaft zur letzten und gleichzeitig auch weitesten Auswärtsfahrt dieser Saison auf den Weg. Nach Übernachtung in Frankfurt ging es am Sonntagmorgen gegen den SV Oberursel. Die Voraussetzungen für beide Mannschafen konnte nicht unterschiedlicher sein. Während wir als Tabellenzweiter einen möglichen Aufstieg im Hinterkopf hatten, ging es für den Tabellenletzten aus dem Taunus darum, die letzte theoretische Chance in Kampf gegen den Abstieg aus der 2. Bundesliga zu nutzen. Bei dieser Gelegenheit war es dann aber so, dass die positive Motivation sich beflügelnd und der negative Druck sich lähmend auf die einzelnen Spieler auswirkte: am Ende gelang uns ein hoher 6,5:1,5 Sieg.

Dieses Ergebnis deutete sich nicht von vorneherein an, denn an Brett 1 wurden alle Ambitionen, die Christian mit Weiß spielend hatte, durch eine gründliche eröffnungstheoretische Vorbereitung seines Gegners ausgebremst. Und Thomas Gegner war die Solidität in Person und nutzte den Anzugsvorteil um sich eine sichere Stellung aufzubauen. So begann der Kampf mit zwei schnellen Remisen an den Spitzenbrettern.

Mit fortschreitender Spielzeit lief dann aber alles weitere wie auf Bestellung: den Anfang machte Hans-Hubert, der mit Schwarz seinen Gegner in einer italienisch eröffneten Partie glatt überspielte. Felix nutzte den Raumvorteil, den er sein Gegner ihm durch die Wahl der modernen Verteidigung überlassen hatte zu einem Druckspiel entlang der d-Linie. Beim Versuch sich etwas zu befreien, verlor Schwarz eine Figur. Philipp akzeptierte ein aus der Not geborenes Springeropfer seines Gegners. Dies hätte er vielleicht besser nicht getan, aber die kritischen Varianten wurden nicht mal in der gemeinsamen Analyse gefunden sondern erst vom Computer angezeigt. In der Partie setzte sich das Mehrmaterial durch. Oscar identifizierte einen schwachen Bauern im gegnerischen Lager und gewann ihn schließlich mit den Einsatz von guter Technik und sehr viel Geduld. Ähnlich bei Tom, der ein nahezu ausgeglichenes Turmendspiel mit einem Bauernopfer belebte und seinen Gegner immer wieder vor Probleme stellte, bis dieser den Widerstand einstellte. Auch Thibaut wollte seine Partie noch gewinnen. In einer unorthodoxen Mittelspielstellung hatte er eine Mehrqualität, wobei noch viele andere Figuren inklusive der Damen auf dem Brett waren, aber fast keine Bauern mehr, so dass sich und beide Könige auf offenem Brett verstecken mußten. Letztlich konnte sich der Oberurseler in ein Dauerschach retten.

Strahlende Sieger in Oberursel: Tom, Thomas, Thibaut, Christian, Oscar, Felix, Hans-Hubert, Philipp

Welche Auswirkungen diese Ergebnis hat, kann man nun im DSB-Ergebnisdienst bestaunen. Nach telefonischer Auskunft der Verantwortlichen der Schachbundesliga ist DJK Aufwärts 2, die jetzt noch einen halben Brettpunkt vor uns Tabellenführer sind, nicht aufstiegsberechtigt. Und unser nächster Verfolger (und Gegner am letzten Spieltag in zwei Wochen), der TSV Schott Mainz liegt drei Mannschaftspunkte hinter uns. D.h., so unwahrscheinlich sich das im Moment auch noch anfühlt: es sieht so aus, als würden wir nächste Saison 1.Bundesliga spielen!