2. Mannschaft unterliegt in Erftstadt mit 3,5 – 4,5
Leider musste sich unsere 2. Mannschaft am Sonntag in Erftstadt denkbar knapp zum zweiten Mal mit 4,5:3.5 geschlagen geben.
Sven musste gegen FM Huhndorf antreten, der klar der beste Spieler in Erftstadt ist. Er erhielt als Weißer in der Eröffnung eine Felderschwäche auf c4. Da die Stellung strategisch gefährdet war, verschärfte er das Spiel und wagte die lange Rochade. Er bekam aber keine ausreichenden Chancen, so dass sein Gegner seine Routine ausspielen konnte.
Christoph spielte gegen den „Rentneraufbau“ d4, Sf3, Lf4, d4, c3. Nach zu scharfer Eröffnungsbehandlung fehlte ein Bauer. Durch eine Unachtsamkeit seines Gegners konnte er aber ein Loch in die Rochade-Stellung seines Gegners schlagen. Christoph stand plötzlich klar besser, denn die Königsstellung seines Gegners war nur schwer zu verteidigen. Da er aber in Zeitnot war, machte er Remis, weil die Mannschaft zu diesem Zeitpunkt sehr gut stand.
Franks Gegner kam 20 Minuten zu spät und lief ihm genau in die am Vortag bestens präparierten Varianten. So hatte Frank nach 15 Zügen bereits klaren Endspielvorteil. Frank hatte 7 Minuten verbraucht, der Gegner fast anderthalb Stunden. Im 22. Zug ging die Stellung in ein vermutlich gewonnenes Bauernendspiel über, das allerdings noch sehr kompliziert war. Durch weitere gegnerische Ungenauigkeiten gewann er aber leicht.
Ralf R. spielte gegen den c3 Sizilianer. Nach dem Abtausch Lb4 gegen den Sc3 hatte Weiß eventuell etwas Vorteil. Er gab das Läuferpaar aber wieder ab und so verflachte die Partie schnell zum Remis.
Alexander hatte wohl die beste Partie – Damengambit, Abtauschvariante, Aufbau mit Sge2, 0-0-0, f3 a la Kasparov – ging auch so weiter, mit heftigem Angriff am Königsflügel, der schließlich zu Figurengewinn bei anhaltendem Angriff führte.
Daniela kam mit Schwarz bestens aus der Eröffnung raus, verbrauchte aber sehr viel Zeit. Sie hatte ein Figurenopfer durchgerechnet, das sehr gute Chancen geboten hätte, spielte es aber dann doch nicht. In guter Stellung übersah sie in Zeitnot einen wichtigen Verteidigungszug und hatte danach leider ein verlorenes Endspiel Turm – Läufer.
Ralf vdW spielte überraschend Morra-Gambit und hatte nach der Eröffnung eine riesige Angriffsstellung für den Bauern. Entgegen seinem Naturell zeigte er Rücksicht gegenüber seinem Material und nach der Rückentwicklung Sc3-b1 - statt, nach Vorbereitung, Figurenopfer Sc3-d5 - war der Angriff weg. Nach ein paar starken Zügen von Schwarz war die Partie strategisch entschieden, die weißen Figuren spielten einfach nicht mehr gut zusammen.
Melih musste als Schwarzer seinem Gegner ermöglichen, durch Abtausch fast aller Figuren ein sehr ausgeglichenes Endspiel zu erreichen. Vielleicht wäre gegen den „alten Herren“ eine aggressivere Eröffnungslinie chancenreicher gewesen. Im Endspiel ließ Melih noch die Chance aus, die Technik seines Gegners zu prüfen (Aljechins Plan – Gegner eine wertlose offene Linie mit gedeckten Einbruchsfeldern überlassen und dann versuchen, eine andere Linie zu öffnen). So endete die Partie remis.
Bericht nach Angaben von Frank und Ralf vdW.