Dritte erobert Tabellenspitze der Verbandsliga

Vor dem Spiel gegen die Erstvertretung der Schachfreunde Brand standen wir vor großen Aufstellungsproblemen. Kurzfristig fiel am Freitagabend auch ein Ersatzspieler aus, so dass noch einmal eine emsige Suche begann (vielen Dank hier an Paul für die Unterstützung!) So kam es, dass wir Sonntag dann wirklich zu Acht an den Brettern saßen. Um es kurz zu machen: Auch im fünften Spiel konnten wir nicht besiegt werden. Ganz im Gegenteil wurde es ein klarer Erfolg. Aufgrund der etwas überraschenden Niederlage der Post gegen Eschweiler I sind wir nun alleiniger Tabellenführer mit einem Punkt Vorsprung.
Und das kam so: Wir waren nach einer halben Stunde schon kampflos mit 1:0 in Front. Patricks Gegner konnte kurzfristig nicht erscheinen. Bei der Regelung 3:0 für kampflosen und 3:1 für erspielten Sieg, hätte also schon ein 4:4 nach alter Zählweise gereicht. Daher nahm André im weiteren Verlauf früh das Remisangebot des Altmeisters Mathias Peters an. Auch bei Peter an Brett 2 gegen Bob Bozidarevic war schnell die Luft raus, so dass es 2:1 für uns stand.

Die Stellungen an den übrigen Bretter waren komplex, so dass hier vieles möglich war, auch wenn der Berichterstatter insgesamt einen leichten Vorteil für uns ausmachte.

Die Wende zu einem am Ende dann sicheren Sieg leitete Adrian ein, der mit den schwarzen Steinen Druck auf die b-Linie bekam, indem er dort die Türme verdoppelte. Nachdem der Gegner mit a3 das Feld b3 geschwächt hat, um b4 durchzusetzen, war Adrian schneller und pflanzte dort einen Turm ein, den er mit a4 noch befestigen konnte. Im weiteren Verlauf wurde es leicht taktisch. Als sich der Rauch verzog, hatte Adrian zwei Bauern mehr. Da es außerdem noch verbundene Freibauern waren, gab der Gegner auf: 3:1.

Zwischenzeitlich konnte Nils, der kurzfristig als Ersatz zur Verfügung stand, an Brett 7 ein Übergewicht erarbeiten. Der Gegner schwächte die weißen Felder am Damenflügel. Im weiteren Verlauf konnte Nils diverse Fesselungen zu Bauerngewinnen nutzen und sah auch ein Mattdrohung des Gegners. Als es für den Gegner keine Perspektive mehr gab, streckte er die Waffen und gab sich geschlagen. Ein toller Einsatz von Nils und ein überzeugender Sieg! Damit stand es 4:1 und weil der erste Sieg kampflos war, war uns der Sieg im kleinen Lokalderby nicht mehr zu nehmen.

Am vierten Brett einigte sich dann Tushar mit Jürgen Weischenberg auf Remis. Mit den schwarzen Steinen stand Tushar etwas beengt. Der Gegner hatte Spiel auf der halboffenen e-Linie. Tushars schwarzfeldriger Läufer deckte aber die immobile Schwäche auf e7. Außerdem kam er am Damenflügel zu Gegenspiel. Aber insgesamt war da nichts mehr los, so dass das Remis folgerichtig war. 4,5:1,5.

Nun gewann auch Almir am Spitzenbrett die Oberhand. Seine Bauernstruktur war immer besser, hatte der Schwarze doch einen Isolanie auf d5 und einen Doppelbauer am Königsflügel. Durch geschicktes Lavieren drang Almirs weiße Dame auf g6 ein und konnte durch einen Turm auf e6 unterstützt werden. Der Gegner gab hier auf, da es gewonnen für Weiß aussah und er von Almirs Schlusskombination beeindruckt war. Wie der letzte Stand der Analyse war, ist dem Berichterstatter nicht bekannt, aber es gab schon noch Gegenspiel. Mit 3,5 aus 4 ist das eine überzeugende Leistung von Almir bisher. 5,5:1,5.

Zuletzt lief noch Leos Partie. Die war schon früher gewonnen, aber der Gegner versuchte noch etwas zu kneten. Es gab ein Leichtfigurenendspiel S+L gegen S+L. Aber Leo konnte Freibauern bilden. Leo, der ebenfalls kurzfristig als Ersatz zur Verfügung stand, konnte durch geschicktes Spiel nacheinander zwei Bauern auf die zweite Reihe bringen, so dass sich jeweils die beiden Figuren dafür hergeben mussten. Es blieben also zwei Mehrfiguren mit 3 bzw. 4 Bauern am Königsflügel. Somit ging auch diese Partie auf unser Konto und das Endergebnis von 6,5:1,5 (21:10) war unerwartet deutlich und nach den Eindrücken der ersten 2-3 Stunden etwas zu hoch.

Aber, damit ist das Saisonziel mit 9 aus 10 Punkten bereits erreicht: der Klassenerhalt. Wir sind nun Tabellenführer und selbst mit einer Niederlage in Lendersdorf am 16.2. hätten wir Ende März immer noch ein Finale gegen den PTSV Aachen um den Aufstieg in die Regionalliga. Egal was noch passiert: Diese Saison ist mehr als gelungen. Nach dem Abstieg vor 2 Jahren ohne einen Mannschaftssieg, können wir uns nun als feste Größe in der Verbandsliga etablieren.