Bericht vom Leverkusener Open

Der Sommer ist eine Jahreszeit mit diversen Open Turnieren im ganzen Bundesgebiet aber im Besonderen auch in NRW. So gingen am letzten Wochenende in Leverkusen in der Wiesdorfer Bürgerhalle 117 Schachspieler anlässlich des 5. Bayer Sommeropen an den Start. Fast die Hälfte der Spieler hatten eine TWZ über 1800, ca. ein Viertel über 2000. Das Turnier war also trotz der Ferienzeit für ein Amateurturnier stark besetzt. ELO-Favorit war GM Alex Berelowitsch.

Ausrichter war der Schachclub Bayer Leverkusen, der alles gut organisiert hat. Es ist mittlerweile auch bereits die 5. Ausgabe des Opens, so dass sich alles schon eingespielt hat. Geleitet wurde das Turnier durch FIDE-SR Wolfgang Block, der alles zu jeder Zeit im Griff hatte.

Auch die Location war wirklich top. Heller großer Raum, Analyseraum mit Imbiss, Parkplätze direkt neben der Halle und das Zentrum von Leverkusen in fußläufiger Entfernung. Beste Bedingungen also.

Die Farben des ASV vertrat André. Erster Höhepunkt aus seiner Sicht war  ein Traumstart mit 2 Siegen, u.a. gegen einen mit 1940 DWZ-schweren Jugendlichen. Das ließ sich also gut an und der Druck wich so langsam einer etwas größeren Lockerheit.

In Runde 3 ging es dann an exponierter Stelle mit vielen Kiebitzen an Brett 3 gegen den jungen Ruben Gideon Köllner (mittlerweile >2200 DWZ/ELO und im Kader des Bundesligateams der SF Deizisau ). Ruben ist in Aachen bekannt, da er regelmäßig unser Neujahrsopen aufmischt. André kämpfte zwar lange mit Schwarz gegen den Torre-Angriff seines jungen Gegners, aber im Endeffekt war nicht viel zu holen und er musste eine Niederlage einstecken. Die Waagschale neigte sich im Mittelspiel, als André die Bauernlawine auf seinen rochierten König überschätzte und dafür einen Zentrumsbauer für Kompensation (Abtausch v. Angriffsfiguren inkl. des starken weißen Läufers und mehr Raum) opferte. Er konnte zwar noch einmal mit der Dame in die gegnerische Stellung eindringen, aber Ruben hatte da alles in Griff.

Nach einem Bye in der 4. Runde spielte er dann gegen einen Spieler, der in der vorletzten Saison zwei Spiele in der 2. Bundesliga für DJK Aufwärts gespielt hat und 2118 ELO hat. In vorteilhafter Stellung nutzte André nach längerem Abwägen die Möglichkeit, eine Zugwiederholung für ein Remis zu erzwingen. Also irgendwas mit Spatz, Hand, Taube und Dach.

Mit den 3 Punkten erreichte André Rang 36 von 117. In der 36 Mann starken Ratinggruppe 1501-1800 langte es zu Platz 2 und einem Geldpreis.

Sieger wurde FM Alexander Krastev. Direkt dahinter landete Ruben Gideon nach einem Remis in letzter Runde gegen GM Berelowitsch auf den zweiten Platz. Diese Partie, die das Klassement am Ende entschied, lief noch, als fast überall die Bretter schon abgebaut wurden. GM Berelowitsch wurde am Ende Vierter.

Das Turnier als solches ist in jedem Fall zu empfehlen. Der Modus mit 2 Partien pro Tag ist natürlich anstrengend. Aber man hat die Möglichkeit eines Byes und für die jeweiligen Gegner sind es dieselben Bedingungen.