Frauenmannschaft Tabellenzweiter nach Sieg in Friedberg
Am Sonntag konnten wir mit der Frauenmannschaft beim 2. Bundesliga-Absteiger Friedberg unseren dritten Saisonsieg verbuchen.
Wir konnten die zweieinhalbstündige Anreise nach Friedberg in Hessen aus terminlichen Gründen leider nur zu dritt antreten und mussten unseren Gegnerinnen daher einen Vorsprung in Form eines kampflosen Punktes am zweiten Brett einräumen. Am ersten Brett spielte Daniela mit weiß, am dritten Brett ich und am vierten Andrea.
Zunächst sah der Verlauf der Partien nicht sehr vielversprechend für uns aus. Andrea geriet im Übergang von Eröffnung zu Mittelspiel immer mehr unter Druck und hatte Schwierigkeiten, ihre Figuren in aktive Positionen zu bringen. Daniela war unterdessen gezwungen, eine Qualität zu opfern um eine taktische Kombination ihrer Gegnerin abzuwehren, die anderenfalls zu Damengewinn oder Matt geführt hätte. Allerdings waren die folgenden Züge der friedberger Spielerin etwas unpräzise, wodurch Daniela durch aktives Figurenspiel zumindest Kompensation für ihren materiellen Nachteil erhielt. An meinem Brett hatte sich aus der Eröffnung eine ausgeglichene Stellung ergeben, in der meine Gegnerin schließlich die Gelegenheit nutzte, mich zur Bildung isolierter Doppelbauern auf der e-Linie zu zwingen. Die dadurch geöffnete f-Linie und ein Springer auf f5 gaben mir allerdings Hoffnung, einen Angriff aufbauen zu können.
Als sich die Partien langsam der Zeitkontrolle näherten, begann sich das Blatt langsam zu unseren Gunsten zu wenden. Danielas Gegnerin hatte dem Druck von Danielas aktiven Figuren und der drohenden Zeitnot nicht standgehalten und ihre Mehrqualität verloren, was zu einem Materialverhältnis von zwei Springern auf Danielas Seite gegen einen Turm führte. Das Opfer eines dieser Springer gegen zwei schwarze Bauern führte schließlich zu einem durch drei Freibauern auf der weißen Seite gewonnen Endspiel.
Mein Angriff war erfolgreich abgewehrt worden, was zum Abtausch in ein Endspiel mit jeweils einem Turm und Dame führte. Zwar konnte ich einen Bauern gewinnen, musste aber dafür die Türme tauschen. Ich hatte mich bereits darauf vorbereitet, ein langes und wahrscheinlich remises Damenendspiel mit sieben gegen sechs Bauern zu spielen, als meine Gegnerin in leichter Zeitnot übersah, dass ihr Königszug ein Matt in eins ermöglichte. Mit diesem Ergebnis und Danielas Gewinnstellung war uns ein Unentschieden bereits sicher.
Wirklich spannend wurde es aber in Andreas Partie. Andrea hatte noch drei Minuten gegen etwa zehn auf Seiten ihrer Gegnerin, wobei ohne Inkrement noch mehr als zehn Züge zu spielen waren. Andrea behielt jedoch die Nerven und fand aktive Züge, die ihre Gegnerin vor Probleme stellten, die letztere unter dem auch für sie immer größer werdenden Zeitdruck nicht mehr lösen konnte. Andrea konnte mit sehr aktiven Türmen am Königsflügel einen starken Angriff aufbauen, der in Materialgewinn und schließlich dem Gewinn der Partie resultierte.
Damit haben wir die vorletzte Runde der Saison mit 1:3 gewonnen und sind nun auf dem zweiten Tabellenplatz, Mannschaftspunktgleich mit dem Tabellenführer DJK Aufwärts Aachen. In der letzten Runde haben wir ein Heimspiel gegen den Tabellenletzten Hofheim, dessen Abstieg bereits feststeht.