Klassenerhalt für U20-Mannschaft in der NRW-Jugendliga
Bei der 7. und letzten Runde der NRW-Jugendliga West empfing unser Jugendachter am 18.05. die Vertretung des OSC Rheinhausen. Beide Mannschaften waren vor dem Spiel abstiegsgefährdet. Im direkten Duell konnten beide aus eigener Kraft, und ohne auf fremde Ergebnisse angewiesen zu sein, den Klassenerhalt erreichen. Die Rheinhausener benötigten dafür lediglich 2,5 Brettpunkte, der ASV hingegen unbedingt einen Sieg, der mit wenigstens 4 Brettpunkte unterschied ausfallen musste. Die schwere Aufgabe für unsere Jugendmannschaft hieß also: mindestens mit 6:2 gewinnen! Bei einem Sieg mit weniger als 6 Brettpunkten, würde die Mannschaft nur bei einer gleichzeitigen Niederlage vom SV Mülheim- Nord in Schwerte nicht absteigen. Dieses Ergebnis würde für den OSC Rheinhausen den sofortigen Klassenverbleib bedeuten. Aber auf ein solches eher unwahrscheinliches Resultat, wollte sich verständlicherweise keiner verlassen. Dementsprechend traten beide Mannschaften erwartungsgemäß nahezu in Bestbesetzung an.
Ein spannendes und hart umkämpftes Mannschaftsspiel nahm seinen Lauf. Alexander erreichte relativ schnell ein ausgeglichenes Turmendspiel, verlor dabei leider einen Bauern, was sein Gegner zum Sieg verwerten konnte (0:1). Kaloyans Gegenüber opferte einen Läufer für 2 Bauern um Angriff auf die Königstellung zu bekommen. Das Opfer stellte sich aber als unkorrekt heraus, und Kaloyan entschied danach die Partie mit seiner Mehrfigur problemlos für sich (1:1). Am ersten Brett versuchte Sven mit Läufer und Springer die Königstellung vom Gegner anzugreifen. Der wehrte sich aber geschickt. Durch Figurenabtausch, öffnete er selbst die g-Linie an Svens Königsstellung, und stellte, mit 2 starken Bauern auf e5 und f5, sowie die Dame auf h5, gefährliche Mattdrohungen auf. Svens Figuren waren schlecht postiert und konnten den König nicht zur Hilfe eilen. In verlorener Stellung gab er die Partie auf (1:2). Damit war schon jetzt klar: die 5 noch laufenden Partien, die bislang noch ausgeglichen verliefen, mussten für den ASV allesamt gewonnen werden.
Joseph konnte zunächst eine Qualität gewinnen, und brachte anschließend ein mutiges und sehr starkes Damenopfer. Er übersah zwar eine Mattkombination, bekam aber ein vorteilhaftes Endspiel (2 Türme gegen Dame) aufs Brett. Dazu erarbeitete er sich noch 2 verbundene Freibauern auf die g- und h-Linien. Der danach entwickelte Druck war für seinen Gegner irgendwann zu hoch. Als dieser vor der Entscheidung stand, entweder in ein verlorenes Bauernendspiel überzuleiten oder Matt gesetzt zu werden, gab er die Partie auf (2:2). Bei Miguels Partie kam es zu heterogenen Rochaden. Sein Gegner opferte die Qualität auf c3 und kam eher zum Königsangriff. Die Stellung wurde aber auch taktisch kompliziert. Leider griff Miguel dabei fehl und verlor eine Figur, worauf er sofort aufgab (2:3). Diese plötzliche Niederlage brachte den OSC die Gewissheit definitiv nicht abgestiegen zu sein, und den ASV wohl zu der bitteren Erkenntnis, den Klassenerhalt nicht mehr aus eigener Kraft erreichen zu können. Dennoch spielten Eva, Raphael und Melih konzentriert weiter und versuchten zumindest den Mannschaftssieg noch zu erzielen.
Eva lehnte ein Remisangebot ihrer Gegnerin ab und erreichte ein Endspiel Springer gegen Läufer mit den aktiveren Möglichkeiten für den Springer. Technisch gekonnt gewann sie 2 Bauern. Kurz darauf, als noch mehr Materialverlust und Bauernumwandlung drohte, gab ihre Gegnerin die Partie auf (3:3). Mittlerweile wurde Raphaels Bedenkzeit knapp, wohl aber auch die seines Gegners. Beide Spieler hatten noch jeweils etwa 2 Minuten auf der Uhr für 15 Züge. Wie immer wieder üblich in Zeitnotphasen, kam es zu einigen Ungenauigkeiten auf beiden Seiten. Als die Zeitkontrolle überstanden war, verblieb Raphael mit einem vorteilhaften Endspiel mit Dame und Springer + 4 Bauern gegen Turm und Läufer + 4 Bauern. Technisch sicher entschied er kurze Zeit später die Partie für sich (4:3). Melih hatte zwischenzeitlich ein Springerendspiel erreicht. Mit deutlich mehr Raum, schaffte er den gegnereischen Springer auf b8 einzusperren. Er bildete einen starken Freibauer auf der e-Linie und brachte ihn bis zur Umwandlung. Mit der neu entstandenen Dame setzte er seinen Gegner im nächsten Zug matt (5:3).
Ein verdienter 5:3 Mannschaftssieg gegen starke Rheinhausener wurde also doch noch erkämpft. An sich ein schöner Erfolg. Das erklärte Ziel aber, mindestens mit 6:2 zu gewinnen, um sicher nicht abzusteigen, wurde leider verfehlt. Nun war unser Jugendachter auf das Ergebnis aus Schwerte angewiesen. Das Glück des Tüchtigen sollte am Ende aber wohl auf unsere Seite sein, denn die SJ Schwerte schaffte es, unerwartet und vielleicht etwas überraschend, tatsächlich den SV Mülheim-Nord eine knappe Niederlage zu verpassen, und leistete uns damit indirekt Schützenhilfe im Kampf gegen den Abstieg. Der Klassenerhalt war damit definitiv unter Dach und Fach.
Die Jugendmannschaft erreicht am Ende der Saison den 5. Platz in der NRW-Jugendliga West. Ein toller Erfolg für unsere jungen Spieler, die sich auf eine weitere Spielzeit in der zweithöchsten Splielklasse NRWs freuen dürfen. Herzlichen Glückwunsch dazu!
(Bericht: Adrian Yanes)